Kreislaufwirtschaft ist die größte gesamtgesellschaftliche Herausforderung seit der Industrialisierung.
Recycling & Eco-Design = Kreislaufwirtschaft.
Kreislaufwirtschaft bedeutet nicht Abfallwirtschaft oder Mülltrennung.
Ziel ist es, die Produkte so lange wie möglich im Umlauf zu halten.
Eine Kreislaufwirtschaft (englisch circular economy) ist ein regeneratives System, in dem Ressourceneinsatz und Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden. Das Recycling ist im besten Fall das Mittel letzter Wahl.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft beschreibt einen Wertstoffkreislauf, der bereits beim Design von Produkten beginnt. Abfall wird hier nicht nur als Müll, sondern vielmehr als Ansammlung von Wertstoffen gesehen.
Neben einer korrekten Verwertung spielen eine langlebige Konstruktion und Instandhaltung, die Reparierbarkeit, Wiederverwendung und etwaige Um- und Zweitnutzung von Produkten eine wichtige Rolle.
Kreislaufwirtschaft hat neben dem wirtschaftlichen Erfolg also vor allem den schonenden Umgang mit Rohstoffen zum Ziel.
Kreislaufwirtschaft bedeutet aus diesem Grund insbesondere:
- Bereits bei der Materialauswahl wird die Recyclingfähigkeit berücksichtigt, um Bestandteile effizient als Sekundärrohstoffe zurückzugewinnen.
- Im Designprozess wird auf die Umweltverträglichkeit des verwendeten Materials geachtet, damit Gesundheits- und Umweltgefahren beim Recycling vermieden werden.
- Beschädigte Produkte werden repariert, anstatt direkt entsorgt.
- Produkte bleiben durch Wiederverwendung und Aufbereitung sowie durch Umnutzung oder Zweitnutzung möglichst lange im Kreislauf.
Materialbewirtschaftung und deren Nutzung (inkl. Transporte, Herstellung, Verteilung und Gebrauch) bewirken 70 % der Klimaemissionen. Die restlichen 30 % entstehen durch Wohnungsheizungen, Kühlung, Personentransporte und Beleuchtung.
Wir sind gut darin, etwas loszuwerden und im Sammeln und Trennen, aber wenn es darum geht etwas zu machen und Ressourcen wieder zu gewinnen, ist sehr viel Luft nach oben.
Deutschland = 13 % Sekundärrohstoffe
Niederlande = ca. 1/3 Einsatz von Rezyklaten
Als Gegenteil zur Kreislaufwirtschaft wird zumeist Linearwirtschaft (auch „Wegwerfwirtschaft“) genannt. Dabei wird ein Großteil der eingesetzten Rohstoffe nach der jeweiligen Nutzungsdauer der Produkte deponiert oder verbrannt; nur ein geringer Anteil wird einer Wiederverwendung zugeführt.
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Eco-Design:
Eco-Design orientiert sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Ziel ist mit einem intelligenten Einsatz der verfügbaren Ressourcen einen möglichst großen Nutzen für alle beteiligten Akteure (entlang der Wertschöpfungskette) bei minimaler Umweltbelastung und unter sozial fairen Bedingungen zu erreichen. Diese Herangehensweise fordert Designer und Produktentwickler auf, aktiv daran teilzunehmen, Produkte, Systeme, Infrastrukturen und Dienstleistungen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg, im Sinne der Nachhaltigkeit zu gestalten.
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Upcycling:
Bei Upcycling werden Gegenstände, Rohstoffe etc. nach ihrem eigentlichen Produktlebenszyklus kreativ zweckentfremdet. Einfach gesagt: Dinge werden anders verwendet als ursprünglich gedacht. Dabei entstehen nicht nur großartige und neue Produkte, sondern es werden auch Ressourcen geschont.
Der Grundgedanke hinter Upcycling ist:
Warum einen neuen Rohstoff verwenden oder abbauen, wenn doch bereits Unmengen davon zur Verfügung stehen.
Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recycling zu einer stofflichen Aufwertung. Durch die Wiederverwertung oder Nachnutzung von bereits vorhandenen Materialen reduziert sich der Abbau und die Produktion neuer Rohstoffe.
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Downcycling:
Downcycling bezeichnet die Wiederaufbereitung von Materialien, wobei jedoch nicht die ursprüngliche Qualität erhalten bleibt – stattdessen findet eine Abwertung statt. Der Begriff leitet sich von dem geläufigen Wort Recycling ab, was so viel bedeutet wie „Wiederaufbereitung“. Die veränderte Vorsilbe „down“ ist das englische Wort für „herab“ oder „nach unten“ und bezeichnet damit das Spezielle an dieser Form der Wiederverwertung.
z.B.: Loop Kerne werden wieder zu Verbundschaum, Trittschalldämmungen, Turnmatten, Isolierungen etc. verarbeitet. Es findet keine thermische Verbrennung mehr statt.
Wir stehen vor der Herausforderung der Transformation der produktionsbasierten linearen Ökonomie in eine zirkuläre Werterhaltungs-Ökonomie. Dies erfordert den Umbau der globalen industriellen Massenproduktion materieller Güter in lokale und regionale Werterhaltung und Umverteilung.
Die Strategie umfasst die Vision 2030 für Textilien und schlägt Schlüsselmaßnahmen vor. Ziel ist es, dass alle Textilprodukte, die auf den EU-Markt gebracht werden, langlebig, reparierbar und recycelbar sind, zu einem großen Teil aus recycelten Fasern bestehen, frei von gefährlichen Stoffen sind und unter Beachtung sozialer Rechte und der Umwelt hergestellt werden. Den Konsument:innen stehen hochwertige und erschwingliche Textilien zur Verfügung und Fast Fashion kommt aus der Mode. Rentable Wiederverwendungs- und Reparaturdienste sind weithin verfügbar. Der Textilsektor ist wettbewerbsfähig, widerstandsfähig und innovativ, da die Hersteller entlang der Wertschöpfungskette Verantwortung für ihre Produkte übernehmen und ausreichende Kapazitäten für innovatives Faser-zu-Faser-Recycling verfügbar sind. Kreislauffähige Kleidung anstelle von kurzlebiger Kleidung ist zur Norm geworden
Wenn es um Klimaschutz geht, sind Matratzen sicher nicht das erste Thema, das einem in den Sinn kommt. Das liegt daran, dass man die Größenordnung des Problems unterschätzt. Nicht nur in den eigenen 4 Wänden, sondern auch in Hotels, Krankenhäusern, beim Bundesheer oder in Gefängnissen gibt es Matratzen, die auch noch deutlich häufiger gewechselt werden. So fallen allein in Österreich jedes Jahr 1,4 Mio. Matratzen an. In der gesamten EU sind es gar 30 Mio. Stück. Dabei entstehen in Österreich nicht nur jährlich 200.000 Tonnen CO2, sondern es gehen auch Rohstoffe verloren, die genutzt werden könnten.
Ziel – Was ist zu tun?
Bis zum Jahr 2030 soll bereits eine deutliche Trendwende herbeigeführt werden. Dafür leisten die in der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie definierten Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag und legen die Basis zur Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis 2050.
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Ziel 1: Reduktion des Ressourcenverbrauchs
Material-Fußabdruck (MF) bis 2050 auf 7 Tonnen pro Kopf und Jahr senken (minus 80%!!!)
Inländischen Materialverbrauch (DMC) bis 2030 auf 14 Tonnen pro Kopf und Jahr senken.
Das Ziel ist, den Verbrauch an primären Rohstoffen stark zu reduzieren.
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Ziel 2: Steigerung der inländischen Ressourcenproduktivität um 50 % bis 2030
Steigerungen der Ressourcenproduktivität lassen sich erreichen durch Verbesserungen bestehender Produktionsprozesse und Organisationsstrukturen etwa bei Abfallvermeidung, Energieeinsatz, Recycling oder Wassernutzung. Auch Innovationen im Produktionsprozess und in der Produktgestaltung wie Substitution umweltbelastender Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe durch weniger schädliche oder Kreislaufwirtschaft tragen dazu bei.
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Ziel 3: Steigerung der Zirkularitätsrate auf 18 % bis 2030
Die Zirkularitätsrate lag im Jahr 2020 laut Eurostat für Österreich bei 12 %. Bis 2030 sollen 18 % der in der Wirtschaft eingesetzten Materialressourcen aus der kreislauforientierten Rückführung und Wiederverwendung von Materialien gewonnen werden.
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Ziel 4: Reduktion des materiellen Konsums in privaten Haushalten um 10 % bis 2030
Als Indikator für den Materialverbrauch im privaten Konsum dient derzeit das Aufkommen von Siedlungsabfällen, das nach wie vor ansteigt (+8 % von 2015 bis 2019), stärker als das Bevölkerungswachstum (+3 %).
Ziel ist es, dass Konsument:innen ihre Bedürfnisse mit einem geringeren Materialverbrauch befriedigen und das Pro-Kopf-Aufkommen von Siedlungsabfällen im entsprechenden Ausmaß sinkt.
Österreich zählt EU-weit zu jenen sieben Ländern, die das höchste Aufkommen an Siedlungsabfällen aufweisen: 579 kg pro Kopf im Jahr 2018. Bei der Recyclingrate von Siedlungsabfällen erreicht Österreich einen Wert von rund 58 % und liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund 48 %.
Speziell heißt das für Textilien/Heimtextilien und Matratzen:
EU-Strategie für Textilien bis 2030
- Längere Lebensdauer, Ökodesign, Produkte länger im Kreislauf halten
- Frei von gefährlichen Chemikalien
- Herstellung aus Rezyklat-Rohstoffen
- Transformation vom Primär- in den Sekundär-Rohstoff.
- Förderung von Wiederverwendung
- Zirkuläre statt Wegwerf-Gesellschaft sind zur Norm geworden
- Neue Geschäftsmodelle
- Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch Mikroplastik
- Verbraucher profitieren von qualitativ hochwertigen und erschwinglichen Textilien durch längere Haltbarkeit.
- Verbesserung Recyclingtechnologie
- Unterbindung der Vernichtung (Verbrennung oder Deponierung)
- Schwellenländer und Drittstaaten werden zur Müllkippe des Westens)
- Digitaler Produktpass
- Erweiterte Herstellerverantwortung und Förderung der Wiederverwendung und des Recyclings
- Eindämmung von Überproduktion und Überkonsum–Phase out Fast Fashion oder Fast Sleeping
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Freiwillige Herstellerverantwortung
Elastica übernimmt bei Loop als österreichischer Hersteller schon jetzt die freiwillige, erweiterte Herstellerverantwortung für Rücknahme, Aufbereitung und Recycling.
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Re-/Downcycling am „End of Life“
Elastica führt die Loop Rohstoffe/Komponenten am „End of Life“ zu 100 % wieder einem Recycling oder Downcycling Prozess zu und spricht sich zu 100 % gegen die thermische Verfeuerung von Matratzen aus.
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Garantierte Entsorgung
Mit dem Kauf von Loop erwirbt der Konsument automatisch die inkludierte Entsorgungspauschale.
Ablauf des Rücknahmeprozesses:
- Der Konsument gibt die Matratzen am Ende des Lebenszyklus bei dem Elastica Vertragshändler ab, bei dem er sie gekauft hat. Wir holen die Loop Matratzen vom Händler und bringen sie in unser Werk. Alternativ kann der Kunde die Matratze auch direkt bei Elastica abgeben.
- Die zurückgebrachten Matratzen dürfen nicht nass oder feucht sein. Schaumstoffe die feucht oder sogar nass sind, lassen sich nicht mehr aufbereiten. Auch der RFID-Chip auf der Innenseite der Hülle darf nicht herausgetrennt werden, sondern muss fix mit dem Bezug verbunden sein. Denn dies ist die Kennung für unseren Partner „Zillion Cycles“, der die zertifizierte Loop Hülle daran elektronisch im mechanischen Recyclingprozess identifizieren kann. Wir sammeln und bündeln diese dann in einer speziellen Presse. Somit ist gewährleistet, dass nur wirklich 100% recyclingfähige Komponenten dem Prozess zugeführt werden.
- Wir trennen den Kern, was durch das No-Glue System besonders einfach ist, und kontrollieren ihn auf Verunreinigungen. Anschließend zerschneiden wir ihn und komprimieren die Schaumstoffteile in einer Spezialpresse, wo dieser ressourcenwertvolle Werkstoff zu Ballen gepresst wird.
- Ein „Big-Pack“ Ballen hat ein Gewicht von ca. 300 kg. Auf diese Weise wird nicht nur das Volumen effizient reduziert, sondern durch die platzsparende Komprimierung auch beim Transportaufwand gespart.
- Jeden Monat können wir so ca. 5 Tonnen an wertvollen Schaumstoff-Ressourcen sortieren, aufbereiten, bündeln und unserem Down-Cycling-Prozess zuführen.
- Das Material wird dann von unserem deutschen Partner sortiert und in weiterer Folge in einem Down-Cycling Prozess zu „Foam-Flakes“ verarbeitet.
- Aus diesen Flakes werden wieder Füllungen, Isolierungen, Polsterungen aus Verbundschaumstoffen und Trittschalldämmungen hergestellt. Somit erhält der Rohstoff ein wertvolles zweites Leben. Dies schont die Umwelt und den Ressourcenverbrauch.
Linear war gestern.
Kreislauf ist heute.